Photovoltaik-Förderung: Zuschüsse für grüne Energie

    Wer sich selbst mit günstigem Solarstrom versorgen will, der muss zuerst einmal tief in die Tasche greifen - eine Photovoltaik-Anlage kostet mehrere Tausend Euro, und auch ein Batteriespeicher schlägt im vierstelligen Bereich zu Buche. Um eine solche Anschaffung zu erleichtern, gibt es Finanzierungshilfe vom Staat durch zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse.


    Lohnt sich die teure Anschaffung überhaupt?

    In der Regel ja. Auf den meisten Dächern rentiert sich eine kleine PV-Anlage, denn die Kilowattstunde Solarstrom kostet nur ca. ein Drittel des handelsüblichen Stroms: 10 bis 14 Cent.
    Wenn man dreißig Prozent des Solarstroms direkt verbraucht, sind das schon mehrere Hundert Euro im Jahr.
    Den nicht selbst verbrauchten Strom, den man ins Stromnetz einspeist, bezahlt der Netzbetreiber; auch hier kommt bei einer kleinen PV-Anlage schon ein dreistelliger Betrag zusammen. Diese Einspeisevergütung gilt zwanzig Jahre lang.


    Was kostet eine PV-Anlage?

    Man sollte zwischen 1.000 und 1.400 Euro pro Kilowatt Leistung (netto) einplanen, wenn man nach einer PV-Anlage Ausschau hält. Das heißt: Wenn Sie 4.000 Kilowattstunden im Jahr benötigen, sind das rund 5.600 Euro, die Ihre Anlage kostet. Zusätzlich kann man noch in einen Batteriespeicher investieren, der dafür sorgt, dass man mindestens 50 Prozent des Solarstroms auch selbst nutzen kann. Auch hierfür muss man mehrere Tausend Euro Anschaffungskosten einplanen.


    Welche Förderungen gibt es bundesweit?

    Unabhängig vom Bundesland, in dem Sie leben, erhalten Sie die Einspeisevergütung für Solarstrom ins öffentliche Stromnetz. Für Anlagen bis 10 KW Leistung, die in diesem Frühjahr in Betrieb gehen, bekommen Sie 7,81 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Diese Vergütung ist für zwanzig Jahre garantiert, fällt aber jeden Monat ein wenig. Gehen Sie erst im Dezember dieses Jahres ans Netz, wird die Vergütung voraussichtlich unter 7 Cent pro KW-Stunde liegen.
    Das heißt: Die Einspeisevergütung ist eine kleine Refinanzierung, die sich aber nicht lohnt, um allein dafür eine Anlage anzuschaffen.


    KfW-Kredite für PV-Anlagen und Batteriespeicher

    Das KfW-Programm „Erneuerbare Energien 270“ wurde zur Förderung von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern aufgelegt. Hierüber erhalten Sie bundesweit eine zinsgünstige Finanzierung Ihrer Anlage in allen drei Varianten: Die PV-Anlage allein oder mit Batteriespeicher oder auch nur für die Anschaffung eines Batteriespeichers bei bereits existierender PV-Anlage.
    Hierbei wird nicht nur die reine Anschaffung gefördert, sondern auch Kosten für die Planung, Projektierung und die Installation der Anlage.

    Unser Tipp: Auch gebrauchte Anlagen, die noch nicht länger als ein volles Jahr am Netz sind, oder die Modernisierung einer älteren Anlage können gefördert werden!


    Laufzeiten und Jahreszins

    Bei einem Förderkredit der KfW können Sie mit Laufzeiten von fünf, zehn oder zwanzig Jahren rechnen. Im günstigsten Fall beträgt der Jahreszins 1,03 Prozent, abhängig von der Dauer der Zinsbindung und Ihrer Bonität. Abgeschlossen wird der Kredit über Ihre Hausbank, die auch die Bonität ermittelt. Aktuelle Konditionen und alle Details zu den Krediten finden sich auf der Internetseite der KfW (https://www.kfw-formularsammlung.de/KonditionenanzeigerINet/KonditionenAnzeiger).
    Ihre Hausbank reicht den Antrag vor Kauf der Anlage bei der KfW ein und schließt dann den Kredit mit Ihnen.


    Achtung:

    • Förderprogramme nicht bundesweit einheitlich: Sie sollten sich also informieren, was in der Kommune oder in Ihrem Bundesland gilt.
    • Meist sind die Förderungen an Bedingungen wie Betriebsdauer, Leistung oder Stromeinspeisung ins öffentliche Netz geknüpft.
    • Der Antrag auf Zuschuss muss vor dem Kauf der PV-Anlage oder des Batteriespeichers gestellt werden. Das gleiche gilt auch für einen Kredit bei der KfW.


    Diese Bundesländer bezuschussen PV-Anlagen und Batteriespeicher

    Thüringen ist bislang das einzige Bundesland, das ein eigenes Förderprogramm für den Bau von PV-Anlagen plus Batteriespeicher oder aber nur die Installation von Speichern fördert. Die Anlage muss sich in Thüringen befinden, zur Eigenversorgung dienen und mindestens zehn Jahre laufen.
    Das Förderprogramm läuft bis Ende 2022, die Förderanträge nimmt die Thüringer Aufbaubank entgegen (https://www.aufbaubank.de/Foerderprogramme/Solar-Invest).

    Tipp: Einige Kommunen, vor allem Großstädte, fördern Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeicher zum Eigenverbrauch. Hierzu sollte man in seiner Kommune nachfragen.

    Fördermittel für Batteriespeicher gibt es in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein (in den beiden Letztgenannten sind die Fördermittel derzeit ausgeschöpft.).
    Die Gelder sind in allen Bundesländern begrenzt, man sollte also lieber schnell sein.
    Voraussetzung für die Förderung: Die Anlagen müssen mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden und im betreffenden Bundesland installiert sein.

    Liste aller Förderprogramme zum Thema Batteriespeicher: www.co2online.de/foerdermittel/liste/einbau_batteriespeicher/

    Achtung: Sobald Sie mit Ihrer PV-Anlage Strom gegen Geld ins Netz einspeisen, sind Sie Unternehmer und damit steuerpflichtig. Das heißt, Sie müssen bis zum 2. August eine Steuererklärung abgeben. Einige der gängigen Steuerprogramme beinhalten bereits ein spezielles Modul für Photovoltaikanlagen.

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